Offenbar, wenn ein Buch einen guten Rhythmus hat, dann muss ich mit. Rhythmus, ein Zeitmaß, kann sich auf alles mögliche in einem Buch beziehen. Zum Beispiel auf die Kapitel, die zu Beginn immer mit einem Tag zusammenfallen - und die Tage von Toru Okada sind zu Beginn einer wie der andere. Womöglich hat auch der Satzbau eine gute Passung, sodass man gerne liest. Es wird ja gewaltig abgeschweift, späterhin. Das Übersinnliche, wo ich sonst nicht so der Fan bin, passt hier auch gut dazu. Vielleicht sollte man sich ab und an in einen (ausgetrockneten) Brunnen setzen und warten. Außerdem macht das Buch Lust, Japan bzw. dessen Geschichte im 20.Jahrhundert, besser kennenzulernen.
Haruki Murakami: Die Chroniken des Aufziehvogels
Sonntag, 25. August 2024
Der Ryhthums, wo ich mit muss
Donnerstag, 8. August 2024
Unmöglich, aber unterhaltsam
Diese Geschichte ist derart an den Haaren herbeigezogen, dass es schon wieder gut ist. Wer würde jemanden in die eigene Firma einstellen, um eine passende Frau zu finden? Als leichte Sommerlektüre passt es aber schon. Und dass der Hund natürlich an allem Schuld ist, ist klar. Genauso, dass das übliche Anforderungsschema an den Mann in solchen Romanen erfüllt ist: wahnsinnig reich und wahnsinnig attraktiv. (Der sich von einer garnicht so perfekten Frau zähmen lässt)
Laurelin McGee: Mr.Undateable
Donnerstag, 1. August 2024
Kinderblick mit sprachlicher Finesse
Die Stationen, welche Ellen hier durchmacht, sind etwa der Friedhof als Spielplatz (weil man mit dem Stern nicht in den Park darf), oder der Verdacht, Feindsender zu hören, der Zug an die Front, der Keller im Bombardement, die Schlacht um die Stadt. Die Perspektive des Kindes, die nicht da und nicht dort ist (Stern oder nicht Stern, das war dort die Frage) wird verbunden mit einer Sprache und Dialogen, die die Bilder verzerren und zugleich über sie hinausragen. Eine Figur, die gut als Denkvehikel taugt, hier in zwei Beispielen: "Bleibt, um zu gehen, und geht, um zu bleiben.- So wird das Bewegte ruhig und das Ruhige bewegt"
Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung.
SZ-Bibl.Bd.72