Samstag, 18. April 2020

Corona Virus-Krise-Panik-Hysterie-Farce

Ich muss es zugeben, zu Beginn fand ich den Umgang mit Corona in unserem Land sehr professionell und zielführend. Man hat effektiv (und erfolgreich) dem Schlimmsten vorgebeugt. Und alle haben brav mitgemacht. Aber mittlerweile finde ich anhand der Zahlen und dem Umgang mit dem Virus (Abstand, Masken) die Maßnahmen für überzogen. Unter 4000 Fälle in Österreich. Die Wahrscheinlichkeit beim Baumarkt ums Eck einen Corona-Kranken anzutreffen ist verschwindend. Außerdem: eh alle Masken. Zur Farce wird das Ganze, wenn die Öffnungen (und Nicht-Öffnungen) einzelner Bereiche nicht nachvollziehbar sind. Bau- und Gartenmärkte sind offen und waren heute vormittag extrem gut besucht, während der Parkplatz beim Einrichtungshaus vor Leere gähnte. Bei Schulen überlegt man die Öffnung, die Universitäten bleiben aber bis Ende Juni zu (ich dachte immer, Kinder wären die, die in der großen Pause auf Tuchfühlung gehen, nicht Studierende). Leider ist vor lauter Corona-Angst bei der Bevölkerung und bei den Medien wirde Stimme gegen die Linie ignoriert (im besten Fall).

Corona - das schweizer Taschenmesser der Gründe

Wir manövrieren uns jetzt in eine Situation, wo Corona als Begründung für alles herhalten kann. Ich höre schon Leute in Jahren sagen: klar, dass der Hansi bei der Matura Probleme hat, denn mit Corona hat er ja (+Übertreibung) ein ganzes Jahr verloren. Corona ist Schuld an meinen ... (zutreffendes ankreuzen oder Freitextfeld nutzen).

Daher jetzt: maximale Öffnung mit maximaler Sicherheit.

Mittwoch, 8. April 2020

Was leichtes auf´d Nacht

Also habe ich mir aus der Bücherei noch einen Nikowitz mitgenommen, den zweiten, Nachtmahl. Beim Lesen keimte rasch der Verdacht auf, dieser Autor könnte ein Journalist sein. (Darüber habe ich schon mehrfach geschrieben) Die hohe Dichte an Schmäh, Wortwitz, atemlos viel, und teils eh wirklich nicht schlecht, und massentauglich, das riecht nach Journalist auf Abstecher ins Schriftstellermillieu.
Insgesamt leichte und unterhaltsame Kost, gerade recht wenn man in Corona-starre befindlich Zeit für sowas hat.

Rainer Nikowitz: Nachtmahl.

Mittwoch, 1. April 2020

Tell me lies

Ewig währt am Längsten, heißt es. Sollen wir das glauben? Hätten Maciek und Tanja nicht gelogen, wo es ging, wären sie nicht lange gewährt, sondern weg gewesen. Wie ist das überhaupt mit der Wahrheit. Früher, klar, da wusste "man" ja nichts. Allenfalls vom Hörensagen, Grapevine quasi. Heute, alles digital, rasent schnell, sofort Bilder, überall Bilder. Und das ist dann die Wahrheit? Die Wahrheit ist, heute lässt sich digital alles fälschen, alleine die Auswahl kann schon ver-fälschen. Überlegen sie mal, wieviel, von dem was Ihnen aufgetischt wird, sie noch selbst in der Realität nacherfahren? Aber ist es nicht so, dass die virtuelle Welt auch Teil der tatsächlichen Lebenswelt heute ist? Dann wird die digitale Lüge eigentlich wahr, die kleine wie die große, wenn sie nur genug teilen. So wie am Ende bei Louis Begley, wo an Macieks Stelle jemand anderer Tritt, die wahr gewordene Lüge.

Louis Begley: Lügen in Zeiten des Krieges.
Sz-Bibliothek Bd.56

Corona: Plan B

Gleich vorweg, Sie werden mit mir schimpfen, wie ich auf eine so verrückte Idee komme. Und umgesetzt, diese Gefahr ist auch nicht da, wird sie nämlich genau so wenig wie meine Idee, das Klima zu schützen, indem man die Geschwindigkeit auf 100/80/30 senkt (Autobahn, Freiland, Ortsgebiet). Also, hier der Plan B für Corona:

Die Voraussetzungen:

(1) Corona ist sehr ansteckend, ohne Schutz in einem Raum sein reicht schon aus.

(2) Corona wird früher oder später (laut Experten) etwa 70% der Bevölkerung treffen.

(3) Die Auswirkungen von Corona sind für bestimmte Personen ("Gefährdete") sehr bedrohlich. Gefährdete sind ältere Personen (ab 65 Jahren, war mal wo zu lesen) und chronisch Kranke. Man liest, dass der Durchschnitt der Corona-Opfer bei 80 Jahren liegt (entspricht der allgemeinen Lebenserwartung). Unter 60 war zum Stand der Dinge niemand, der nicht entsprechend vorgeschädigt war, der Krankheit zum Opfer gefallen.

(4) Junge (eher: nicht alte) und gesunde Menschen haben i.d.R. einen milden Verlauf und können das daheim ausstehen wie eine Grippe.

(5) Es besteht die Gefahr, dass das Gesundheitssystem überlastet wird, da zu viele Gefährdete krank werden und stationäre Hilfe brauchen.

Der "Plan B" wäre nur nicht nach der Idee, alle zu separieren, sondern, die Risikogruppe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen (=zu isolieren). Pensionisten müssen ja ohnehin nicht um ihr Einkommen fürchten. Chronisch Kranke werden von ihren Verpflichungen schadlos entbunden. Sie werden ebenfalls durch Isolation geschützt. Der Staat sieht weiter Unterstützungen dort vor, wo Gefährdete zur Kinderbetreuung fehlen (sprich Omas und Opas). Und der Rest kann sich am Virus abarbeiten, wodurch dann die viel beschworene Herdenimmunität erreicht wird. Um die Verbreitung nicht zu befeuern, werden in allen möglichen Lebenslagen Schutzmasken getragen. Auch beispielsweise in Schulen, Büros oder Betrieben. Damit könnte man den Lockdown lockern - Bereiche, die nicht dringend notwendig sind (Flugreisen, Großveranstaltungen,..) bleiben weiter eingeschränkt.

Denn die Wirtschaftskrise, die wir uns jetzt alle holen, wird noch Jahre lang Auswirkungen haben. Sparpakete (wo? die üblichen Verdächtigen: Gesundheit, Bildung) werden nämlich auch ihren Tribut fordern, damit die jetzt angeschlagenen Staatsfinanzen wieder auf Gerade gebogen werden.

Aber wann hätte schon jemals wer auf mich gehört.