Donnerstag, 2. Januar 2025

Skurril und viel zu ernst (genommen)

Man stellt sich, wenn man in einer öffentlichen Bücherei daran vorbeischlendert, die Frage, was in einem Buch wohl stehen muss, dass der Autor (Zeitpunkt: ausklingendes 20. Jahrhundert) in Abwesenheit zum Tod verurteilt wird, also Salman Rushdie und sein Buch "Die satanischen Verse". Liest man das Buch ohne weiteres Vorwissen, so findet man sich in einer skurrilen Geschichte wieder von Filmschauspielern, die einen Flugzeugabsturz überstehen und sich dann verwandeln, der eine eher in einen Engel, der andere eher in den Satan. Die Stelle, welche den Urteiltenden damals sehr aufgestoßen ist, erkennt man auch als Laie. Es ist halt eine mögliche Interpretation, weil wer weiß schon, wie das alles damals wirklich entstanden ist. Aber man muss schon sagen: hätte jemand im Abendland im Mittelalter ähnlich mit biblischen Dingen verhandelt, wäre er ruck-zuck abgefackelt worden. Im Prinzip fehlte und fehlt es den Menschen an Humor und Liebe, sie nehmen alles (tod-)ernst, geändert haben sich nur die (digitalen) Mittel.