Mittwoch, 12. November 2014

Sch_sgebote

"Schoßgebete" war vor einigen Jahren in aller Munde, weswegen ich nicht lange überlegte, als ich es im Buchregal unter "DR.ROC" entdeckte . Von der Autorin von "Feuchtgebiete" wußte ich schon, daß man sich auf einiges gefaßt machen mußte. Aber irgendwie kam ich mit dem Buch nicht zurande. An Fundorten läßt sich anführen: Erotik und Partnerschaft aus Sicht der Frau, eine psychisch massiv gestörte Frau, die Darstellung moderner Strömungen/Stöhrungen (Kindererziehung, Essen, Therapie, Religion) und der Unfall.
Obgleich die Bereiche verwoben sind und jeweils eines das andere oder der Unfall alles erklärt, hat mir das Buch bis zur letzten Seite nicht klarmachen können, wohin die Richtung geht. Ebenso ist die sehr einfach gehaltene Schreibweise einer Themenvielfalt solcher Kraft auch nicht angemessen. Der Text nimmt sich vor dem Inhalt völlig zurück, und dafür gibt der Inhalt dann auch nicht genug her. Vermutlich, um aus den Gegenständen einen Gegenstand zu gießen, hätte es deutlich mehr Umfang bedurft. Frau Roche hat den Teig nicht lang genug gerührt, er ist bröselig! Aber mir drängt sich ja der Verdacht auf, daß hier für den Verkauf geschrieben wurde, nicht für den Leser. Denn Aufmerksamkeit generiert wurde mit der Erotikkomponente, und diese war nicht buchfüllend, also wurde Elizabeth zur völlig Verrückten gemacht und eingebaut, was die Autorin an ihren sehr heutigen Freundinnen stört.

Charlotte Roche: Schoßgebete.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen