Sonntag, 18. Juni 2017

The Road to everywhere

Ichselbst war zu diesem Buch durch einen Song von Van Morrison gekommen, nämlich "Cleaning Windows", wo auf Jack Kerouac´s "On the road" referenziert wird. Jetzt, nimmt man den Text für sich her, also ohne die Betrachtung in seiner Zeit und seine Entstehung, so ist es eine ohne dramatisches Gerüst zusammengeschusterte Geschichte von Reisen und ein Leben im hier und heute. Jack und Neal teilweise wie Sandler, hauptsache unterwegs, Zusammentreffen und Abschiede, Personen auf der Straße, Neal die Gabe, alles und jedes interessant und toll zu finden: Ja! Ja! Erfahrungen und Eindrücke sammeln, Spaß haben.

Aber in seiner Zeit, nämlich Ende der 1940er, waren die Trips, die dahintersteckende Philosophie natürlich exorbitant bemerkenswert, einerseits als Bruch mit althergekommenen Mustern und Konventionen, andererseits als Blaupause für die 1960er Jahre. Hier wurde das Leben nahe am Sandler und Streuner angereichert mit Musik, Liebe, Spirit (wenn ihr es so nennen wollt) und dem Sog nach Frisco. Und schon haben wir die Hippiebewegung, eine Kulturrevolution in Amerika.

Die Entstehung mit der Papierrolle in weniger als einem Monat abgefaßt hat auch literarische Bedeutung erhalten, der Vergleich mit Jackson Pollock in der Malerei wird gezogen. Der Schreibvorgang als Teil des Kunstwerks, die Rolle ohne Absätze als die Straße.

Jack Kerouac: On the road.

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