Die Fortsetzung mit Blum, das Totenhaus (von Aichner), beginnt halsbrecherisch, verliert dann zwischendurch etwas an Fahrt. Die Hotelstory dreht sich im Kreis, aber wenn dieser Kreisverkehr verlassen, dann wartet noch ein Schluss mit einer Wendung nach der anderen. Natürlich bleibt der Schluss offen, sodass der Leser bei Totenrausch weiter machen soll. Obwohl ich kein Serienjunkie bin, wäre schon interessant, wie sich das zu einem Happy End ausarbeiten soll, jetzt, wo die Bullen ihre Grabarbeiten aufgenommen haben.
Bernhard Aichner: Totenhaus.
Montag, 25. Februar 2019
Samstag, 9. Februar 2019
Wer fängt den Fänger?
Das ist schon. Weil warum verlangt man genau dann so viel von jungen Menschen, wenn in ihrem Hirn ein Nebel vorherrscht, der jede Sicht auf jedwelche Dinge trübt und - obgleich jeden Moment rational entscheidend - eben diese Rationalität äußerst wandlungsfähig, ja flexibel ist. Das können dann manche besser. Und Holden Caulfield schlechter. Er merkt sogar, dass es in ihm nicht so toll läuft. Und so setzt er an das Ende der Pencey ein paar Tage Selbstfindung in NY. Bringt ihn das weiter? Von außen gesehen nicht. Die Reaktion seiner Eltern, der Lehrer kann man sich ausrechnen. Aber das ist ja ein grundsätzlicher Fehler der Erfolgsgesellschaft, dass Scheitern nicht als Fortschritt angesehen wird, wobei man ja aus Fehlern oft intensiver lernt, wie wenn alles immer gleich klappt. Vielleicht sollte man von der Vorstellung eines immer konstanten Geistes von einem hoch variablen ausgehen, der manchmal in kürzester Zeit Unfassbares bewältigt, dann wieder in gefühlt ewig nichts. Aber das Schulsystem mit dem fixen Takt in Unterrichtseinheiten, Tagen, Wochen, Semestern mit Noten, Zeugnissen und auf Mittelköpfen ausgerichteten Unterricht, das ist da nicht zu gebrauchen. Ehrlich gemeinte Alteernativen? Nicht in Sicht. Und so wird Holden wieder eine Schule besuchen, bis eben die "blöde Zeit" vorbei ist oder er wirklich abhaut oder es den Eltern zu bunt wird.
J.D. Salinger: Der Fänger im Roggen.
J.D. Salinger: Der Fänger im Roggen.
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