Samstag, 8. Juni 2019

Der Spieler und der Samariter und das Model und und und

Ein bißchen hat der Elsberg schon ein Kochrezept. "Etwas" gerät aus den Fugen und anfangs Unbeteiligte sehen sich auf der Flucht und bedroht. Dazu werden aktuelle Themen aufgeriffen und verarbeitet. Ob der mathematische Beweis eines Gesellschaftsmodell der Kooperation wirklich als so bedrohlich wahrgenommen werden würde, dass man gleich eine Killertruppe in Bewegung setzt? Ein bißerl schwer zu glauben. Die Zeichnungen sind auch witzig (am Anfang zumindest). Trotzdem finde ich diese Vermengung von Action und Tüfteln kurzweilig - und "Gier" ist auch wieder besser als "Helix", wovon ich nicht so begeistert war.

Marc Elsberg: Gier.

Donnerstag, 6. Juni 2019

Und trotzdem: zufrieden

Ich mag Ricardito, die Hauptfigur in "Das böse Mädchen". Von außen betrachtet macht er so ziemlich alles falsch, aber das sieht erselbst nicht so tragisch. Freilich grämt er sich jedes Mal, wenn sein böses Mädchen weg ist. Aber es geht weiter, und selbst gegen Ende, als es ihm schon nicht mehr so gut geht, wirkt er gelassen und in sich gesetzt. Er ist, etwas, das heute abhanden gekommen ist, zufrieden. Das 21.Jahrhundert lebt von der Unzufriedenheit. Keiner würde mehr mit dem bösen Mädchen in einer Wohnung mit geringen Ambitionen glücklich sein. Das ist vermutlich ein Fehler, den wir als Oberflächlichkeit bezeichnen. Wird nicht besser werden, fürchte ich.

Mario Vargas Llosa: Das böse Mädchen.