Ich mag Ricardito, die Hauptfigur in "Das böse Mädchen". Von außen betrachtet macht er so ziemlich alles falsch, aber das sieht erselbst nicht so tragisch. Freilich grämt er sich jedes Mal, wenn sein böses Mädchen weg ist. Aber es geht weiter, und selbst gegen Ende, als es ihm schon nicht mehr so gut geht, wirkt er gelassen und in sich gesetzt. Er ist, etwas, das heute abhanden gekommen ist, zufrieden. Das 21.Jahrhundert lebt von der Unzufriedenheit. Keiner würde mehr mit dem bösen Mädchen in einer Wohnung mit geringen Ambitionen glücklich sein. Das ist vermutlich ein Fehler, den wir als Oberflächlichkeit bezeichnen. Wird nicht besser werden, fürchte ich.
Mario Vargas Llosa: Das böse Mädchen.
Donnerstag, 6. Juni 2019
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