Das Genre des "Hurenromans" ist nicht völlig neu, weshalb sich eine Autorin (schreiben denn auch Männer so etwas aus eigener Erfahrung, und wenn dann aus welcher - der des Freiers oder der des sich Prostituierenden) auch überlegen muss, was sie uns mitteilen möchte. Emma Becker baut ihren Roman um das titelgebende Haus (Maison) auf und insbesondere um die Damen, die das Haus beleben, und natürlich auch die Herren, die aber nur zweitrangig sind und so dargestellt werden, wie es vermutlich ist, also doch ein bisschen durch den Kakao.
Ich mag ja Geschichten, und das fehlt hier ein bisschen. Eine Erzählung nämlich, stattdessen bekommen wir viel Reflexion und Philosophie, teils eh auch interessante Einsichten. Vermutlich richtet sich das Buch an eine Klientel, die hier schon weiter gebildet ist, als ich.
Emma Becker: La Maison