Ich war müßig und habe nicht wie es sich gehört, nach der Lektüre von "Der Fangschuß" die eine oder andere Notiz angefertigt, solange das Gelesene noch frisch ist, ein paar Worte drüber in diesem kostenlosen Blogspot spotblog verloren. Stattdessen ein andres Buch gelesen und noch eines. So, und nun gehe ich durch die angestrichenen Stellen und erinnere mich vage, daß eine Geschichte im Baltikum um eine Frau, die hoffnungslos liebt solange, bis sie sich vom Angebeteten zu einem raschen Schluß verhelfen läßt. Aber viel davon habe ich schon vergessen (was daran liegt, daß ich derzeit für einen Film drei, vier Tage brauche, für ein Buch endlos). Zum Schluß haben sie geschossen!
Zur Entschädigung hier ein paar Stellen, die ich für mich gefunden habe:
"Es war die Dämmerstunde, in der schöne Seelen zu Bekenntnissen und Verbrecher zu Geständnissen neigen und in der selbst schweigsame Menschen gern Geschichten erzählen oder Erinnerungen auskramen, um nicht einzuschlafen."
"...neben der üblichen Anzahl von Narren, Propheten, Spielern, anständigen Leuten, braven Burschen, Trotteln und Trinkern" (Wo sind wir hier bitte?! In einer .aufirma?)
"...die schlaueren besorgten sich offensichtlich dort Winterquartier, wo es noch einen mehr oder minder unberührten Vorrat von Weinflaschen und jungen Mädchen gab"
"Warum verlieben sich Frauen immer wieder in Männer, die ihnen das Schicksal nicht bestimmt hat, so daß diesen nur die Wahl bleibt, wider das eigene Wesen zu handeln oder sie zu hassen?" (und vice versa)
"Für sie gab es sehr bald nur noch mich, als wären die übrigen Menschen um uns herum nur dazu da, die Staffage für die beginnende Tragödie abzugeben"
"Ich hoffe, [sie] hat sich an jenes Leben, das wir Seite an Seite führten, ebenso wie ich, ein paar schöne Erinnerungen bewahrt. Es ist übrigens nicht sehr wichtig, da sie nicht lange genug gelebt hat, um ihre Vergangenheit auf Zinsen zu legen" (Diese Ansatz gefällt mir: man erlebt etwas, um das dann als Vergangenheit anzulegen und später davon Zinsen in Form von Rückblenden auf die 'wilden Zeiten' oder andere postadoläszente Zwangsjunglichenereignisse zu kassieren. Allerdings gilt zu beachten, daß die EZB (=Emotions Zurückgabe Bereitstellung) derzeit und noch länger ganz geringe Zinsen auf Erinnerungen gibt, was auch mit der Hyperinflation der Erinnerungsgegenstände, speziell digitaler Art, zu tun hat)
"Sie war zu jung, um schon zu wissen, daß das Leben nicht aus plötzlichen Aufschwüngen und hartnäckiger Standhaftigkeit besteht, sondern aus Nachgeben und Vergessen. In diese Hinsicht wäre sie immer jung geblieben, auch wenn sie sechzig Jahre alt geworden wäre"
"Eine so vage Beziehung wie die unsere ist übrigens fast immer unzerstörbar"
"Statt von Liebe zu sprechen, sprachen wir über Liebe und täuschten uns mit Worten über eine innere Unruhe hinweg, die ein anderer durch Taten beseitigt haben würde und der wir uns in unserer Lage nicht durch Furcht entziehen konnten"
"[jener] zog als erster seinen Vorteil aus dieser Phase, die bei verliebten und unbefriedigten Frauen ebenso unvermeidlich eintritt wie die Schüttelperiode bei Paralytikern"
"...und jeden Morgen sah ich eine Frau vor mir, die verzweifelt war, weil der Mann, den sie liebte, nicht derjenige war, mit dem sie schlief"
"Jetzt, da sie tot ist..., ist es mir eine Genugtuung, wenigstens einmal diesen Mund und dieses harte Haar geküßt zu haben. Diese Frau war wie ein großes Land, das ich erobert, aber nie betreten habe."
"Heute finde ich, daß das Unglück die Dinge damals gar nicht so schlecht geregelt hat"
"In diesen Dingen wie in vielen anderen fehlte es mir außerdem an Spürsinn"
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Donnerstag, 16. August 2012
Die Angst des Lesers bei...
Ich muß jetzt einmal etwas vorweg schicken. Wie Sie wissen, versuche ich über jedes gelesene Buch wenigstens ein paar Zeilen zu schreiben. Nur für mich. Und nun ist es so, daß es Bücher gibt, die auch ich auf Anhieb verstehe und wo es vermutlich außer Streit steht, worum es geht und was man darin findet (wobei man natürlich z.B. mit viel Wissen über den Autor und sein anderes Werk natürlich "mehr" herausholen kann, aber sagen wir bei John Irving war mir die Lektüre von "Das Hotel New Hampshire" von Anfang an klar.
Dann aber gibt es Werke, wo ich nicht auf Anhieb verstehe, was mir der Autor sagen will. Das kann daran liegen, daß ich es zu schnell gelesen oder mit dem falschen Gestus. Oder es liegt daran, daß man auf der Suche nach einem roten Faden an den völlig falschen Dingen festhält und das eigentliche übersieht. Anscheinend ist das eine Wahrnehmungssache zum einen, eine Frage des Erfahrungsschatzes und auch eines etwaigen theoretischen Hintergrundes (Erzähltheorie oder was es da alles gibt). Früher hatte ich Unbehagen dabei. Heute finde ich mich damit ab. (Als Zusatzinformation muß ich vielleicht hinzufügen: man kauft sich ja vermutlich nicht absichtlich Bücher, die man dann nicht versteht. In meinem Fall bin ich der Bibliothek der Süddeutschen Zeitung es 20.Jahrhunderts mit ihren 50 Bänden anheim gefallen. Daran kiefle ich heute noch. Und ja, verdammt, ich habe mir auch 51-100 gekauft. Und das wird, wie es sich zwischendurch ausgeht, abgelesen).
Beizufügen ist hier noch, daß ich auch nicht groß in anderen Quellen über das vermeintlich nicht verstandene nachlese. Obwohl das schlau wäre.
Diesmal handelt es sich um "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter". Josef Blochs Wahrnehmung geht hier auch ungewohnte Wege. Alles stört ihn, er ergeht sich in Einzelheiten. Seine Wahrnehmung quält ihn förmlich, auch schon, bevor er mordet. Immerhin lohnt sich all das, denn zumindest ein, wenn nicht der Tormann fängt den Ball zum Schluß.
Dann aber gibt es Werke, wo ich nicht auf Anhieb verstehe, was mir der Autor sagen will. Das kann daran liegen, daß ich es zu schnell gelesen oder mit dem falschen Gestus. Oder es liegt daran, daß man auf der Suche nach einem roten Faden an den völlig falschen Dingen festhält und das eigentliche übersieht. Anscheinend ist das eine Wahrnehmungssache zum einen, eine Frage des Erfahrungsschatzes und auch eines etwaigen theoretischen Hintergrundes (Erzähltheorie oder was es da alles gibt). Früher hatte ich Unbehagen dabei. Heute finde ich mich damit ab. (Als Zusatzinformation muß ich vielleicht hinzufügen: man kauft sich ja vermutlich nicht absichtlich Bücher, die man dann nicht versteht. In meinem Fall bin ich der Bibliothek der Süddeutschen Zeitung es 20.Jahrhunderts mit ihren 50 Bänden anheim gefallen. Daran kiefle ich heute noch. Und ja, verdammt, ich habe mir auch 51-100 gekauft. Und das wird, wie es sich zwischendurch ausgeht, abgelesen).
Beizufügen ist hier noch, daß ich auch nicht groß in anderen Quellen über das vermeintlich nicht verstandene nachlese. Obwohl das schlau wäre.
Diesmal handelt es sich um "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter". Josef Blochs Wahrnehmung geht hier auch ungewohnte Wege. Alles stört ihn, er ergeht sich in Einzelheiten. Seine Wahrnehmung quält ihn förmlich, auch schon, bevor er mordet. Immerhin lohnt sich all das, denn zumindest ein, wenn nicht der Tormann fängt den Ball zum Schluß.
Montag, 4. Juni 2012
Seit wos´s
"Weit weit weg, hot si wo irgendwer geirrrt / hot si verkalkuliert / und ned weiter interessiert, wos do passiert" (Weit weit weg hat sich jemand geirrt, hat sich verkalkuliert, uns sich nicht weiter interessiert, was hier passiert)
Das ist dann, wenn die Krise zu Dir nach Hause kommt. Und stell Dir vor, Du kannst garnichts dafür. Weil weit weit weg hat sich wo irgendwer g´irrt...
Das ist dann, wenn die Krise zu Dir nach Hause kommt. Und stell Dir vor, Du kannst garnichts dafür. Weil weit weit weg hat sich wo irgendwer g´irrt...
Abonnieren
Posts (Atom)