Der zweite Teil ist immer eine Herausforderung. Denn wenn er schwach ist, bleibt der dritte auf der Strecke. Das Kochrezept lernt man im ersten Teil kennen, und das Kennenlernen ist ein schöner, spannender, unterhaltsamer Vorgang. Aber dann kennt man ihn, den Kreislauf (Beginn auf beliebiger Stufe möglich): Gut gelaunte Situation - Sex - Reich sein macht Spaß Sequenz (z.B. Segelboot, Fliegen) - Streit - Harter Sex - EMail Konversation - Dritte Personen - Streit - Versöhnungssex - usw.
Als sich durchziehendes Element geht die Enthüllung voran bzw. die Möglichkeiten beider Protagonisten erhöhen sich: Sie darf mehr berühren, er darf mehr von seinem Spielzeug verwenden. Falls es all zu fad zu werden droht, schieben wir mal einen Heiratsantrag, einen Unfall oder eine/n Verrückte/n ein.
Irgendwie verkommt Shades of Grey im zweiten Teil für mich zu einer Sex Soap. Etwas gekünstelt und konstruiert, und - leider - verlieren auch die Sexszenen an Wirkung, werden sie aber wirklich inflationär. Der dritte Teil (die dritte Staffel)? Vorhersehbar. Da muß mir schon sehr fad sein.
E L James: Fifty Shades of Grey. (2) Gefährliche Liebe.
Freitag, 31. Juli 2015
Samstag, 11. Juli 2015
Angst und Bang im Zombieland
Als wir aufgewacht waren, schien es zu spät zu sein. Menschliche Zombies waren überall. War es der Zeitgeist, im durchaus negativem Sinn, der aus Kindern Tyrannen werden ließ, die dann als junge Erwachsene als soziale Zombies herumstapften? Nur weil es alle machten, war es lange noch nicht richtig. Aber sogar die Institutionen, Schule, Kindergarten hatten aufgegeben und waren selbst die die Projektion geraten. Diese solcherart ihrer Kindheit beraubten Wohlstandsopfer waren nicht in der Lage, sich in einer Hierarchie einzufinden. (Das waren aber noch die besten, die "partnerschaftlich" mit ihren Eltern aufgewachsen waren). Die nächst Schlimmeren (die der Projektion ihrer Eltern auf sich selbst unterlagen) waren nicht mehr in der Lage zu akzeptieren, wenn irgendetwas nicht sofort nach ihren Vorstellungen funkionierte. Die Schlimmsten waren die Symbiosen, die ohne ihre Eltern zu explodieren drohten wie Creaper in Minecraft. Irgendwann, als sie bereits erwachsen waren, gingen deren Eltern in die Klapsmühle. Und die Kinder mit (was sonst). Aber es waren so viele! Die Klapsmühlen quollen über und über. Und weil es immer weniger Kinder gab, die man wieder als solche behandelte in staatlichen Anstalten (denn deren Eltern waren, je nach Typ 1 2 3 mehr oder ganz unfähig dazu) aufzog, kippte die Gesellschaft in eine düstere Zombiewelt. Man ärgerte sich noch, nicht mehr Flüchtlinge aufgenommen zu haben, die man jetzt dringend für die Zombiehaltung in großen Farmen gebraucht hätte (klarerweise sind die Verhaltensweisen nur im Wohlstandsland zu finden). Aber irgendwann würde sich das alles von selbst lösen, wenn es neue Generationen gibt.
Vielleicht sollte man schon jetzt aufwachen, innehalten und nachdenken, was abgeht. Oder nachlesen.
Michael Winterhoff: Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kinderheit.
Vielleicht sollte man schon jetzt aufwachen, innehalten und nachdenken, was abgeht. Oder nachlesen.
Michael Winterhoff: Warum unsere Kinder Tyrannen werden. Oder: Die Abschaffung der Kinderheit.
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