Nachdem ich mit "The hotel new hampshire" quasi im Zuge meiner DerStd.Bibliothek über Irving gestolpert war, war es kein langes Zögern, als ich von seiner Neuerscheinung "Last night in twisted river" hörte, diese zu ordern, und das, um den guten Mann auch selbst ohne Synchronstimme zu hören, in englischer Sprache, was die Lektüre vielleicht verlängerte, aber auch bestimmt bereicherte, denn übersetzen sie mal das Wortspiel "cook-cookie" auf Deutsch, oder "don´t get your balls crossed about this", "constipated christ". Ich muß aber sagen, daß trotz all des Lobes mir Das Hotel besser gefallen hat. Allemal bietet dieses Buch auf seinen 585 Seiten etliche spannende Fundorte. Es wird eine Geschichte über 5 Jahrzehnte erzählt, eine Geschichte von Flucht, Angst, Rückschlägen und Wegbegleitern von Dominic, Daniel und Ketchum. Mit Zeitsprüngen und Rückblenden, mit der "Aufladung" von Gegenständen (z.B. das eight-inch cast iron skillet, der Blaue Mustang, oder Ketchums left hand) läßt sich dann immer wieder sehr gut spielen. Wiegleich es Irving schafft, eine Balance der Kernhandlung und der Erzählung zu halten, wo zum Ende alles Sinn ergibt! Fein auch die Mehrschichtigkeit, weil Koch´s Sohn Daniel Schriftsteller ist und sich ständig die Frage aufdrängt, ob da Irving sich selbst verwurstet, ob er selbst über sein Handwerk schreibt, was ganz am Ende darin gipfelt, daß er aus Innensicht des Daniel die Diskussion mit sich selbst ausbreitet, mit welchem Satz er das Buch wohl beginnen wird. Wie er es aber gemacht hat, so etwas zustande zubringen, erklärt er uns dann - mit Ausnahme einiger Bücher und Restaurants - doch nicht ausreichend (leider, hehe).
John Irving: Last night in Twisted River. 2010.
Montag, 27. Dezember 2010
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