Das übliche Rezept: eine historisch Epoche, weiter oder weniger weit weg, diesmal eher nah: die Zeit nach 1945 in Italien. Dazu schräge Charaktäre, Verlierer, Träumer, die in einen Strudel hineingezogen werden aus Irrwitz, Verfolgungswahn, Spekulation, fehlgeleitete Logik, dazu die üblichen Okkultisten, Satanisten und Freimaurer. Interessant im aktuellen Werk von Umberto Eco der Zeitungshintergrund. Bei der Beschreibung der verschiedenen Kochrezepte für die Zeitung "Domani" fällt einen immer und immer die Kronenzeitung ein: Leserbriefe mit zweifelhafter Provenienz drucken, Gefühle und Empfindlichkeiten der Leser und die Tatsache, daß die Zeitung die Nachrichten macht, nicht umgekehrt. Das Buch ist daneben gespickt mit Andeutungen ohne Ende, aber da liest man, Unwissender, vielleicht oft mal drüber.
Freilich: Verglichen mit meinem Best-Ever "Pendolo" wirkt das Buch blaß und oberflächlich, auch in Bezug auf die Kraft des Absurden, der Verschwörungsphantasie, die immer mehr in die Realität projiziert wird. Andererseits darf das Gespann Eco-Kröber mit über 80 bzw. 75 respektive auch ein wenig kürzer treten, bitte das muß drinnen sein, Freimaurer hin, Okkulte her.
Umberto Eco: Nullnummer.
Dienstag, 8. Dezember 2015
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