Es sind derlei keine einfachen Abschnitte im Leben eines Mannes. Der zweite, wenn die Manneskraft wieder nachläßt und ausgeht, erzeugt bekannte Allüren. Aber der erste ist noch schwieriger. Alles dreht sich, er ist kein Kind mehr, aber auch noch kein Mann. Wirres vermischen der beiden erzeugte eine große Unsicherheit, die in allen denkbaren Exzessen ausgelebt wird (Allüren sind dagegen nur nette Ausfallschrittchen). Dabei gelangt er unter die Räder, weil gerade in jungen Jahren Männer den Frauen stets unterlegen sind. Junge Männer sind so einfach zu durchschauen und zu steuern, Spielzeug in den Händen gleichaltriger Mädchen. Die Mädchen können wählen und bei Bedarf ihren Radius im Alter ausdehnen. Oder wenn Mädchen stundenlang mit Freundinnen abhängen und reden. Was müssen sich die Burschen da einfallen lassen an Blödsinn. Genau dieses Brackwasser aus Kind sein und Erwachsen sein durchlebt Jack in "Der Zementgarten". Mit der Mutter in Beton im Keller wird der ausgefeilten Darstellung noch ein roter Faden mitgegeben. Eine kräftige Lektüre zu Beginn, am Ende - und dazwischen. Nur nicht untergehen!
Ian McEwan: Der Zementgarten. Sz-Bibl.Bd. 31
Samstag, 11. Juni 2016
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