Das ist jetzt natürlich eine Frage. Soll man ein Werk im Spiegel der Zeit betrachten, in der es entstanden ist, oder vielmehr fragen, schauen, wie es sich schlägt im Heute. Wenn dann das Werk eine Fundgrube an sprachlicher Finesse ist, der freilich kein Mief einer oder jener Zeit anhaftet, nimmt man das gerne gegenwärtig. Bei Botho Strauß werden außer Paaren und Passanten andere Themen aufgeworfen und behandelt, lose und doch in einer großen Klammer. Ihm zu widersprechen ist trotzdem nicht einfach, dafür ist er einfach zu geschickt im Wortgebrauch, und dann, doch nicht eine Sache zu Ende bringend, zu vorsichtig mit den Urteilen. Jedenfalls großes Lesevergnügen.
Botho Strauß: Paare, Passanten. Sz-Bibl. Bd.38
Donnerstag, 19. Januar 2017
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