Mittwoch, 15. März 2017
Erotik in Worten ohne Handschellen und Peitsche
In den letzten Jahren bedeutete erotische Literatur für die Massen die Fifty Shades. Ausgehend von den bekannten Filmen mit Silvia Kirstel sind die Emmanuelle-Romane in einer etwas anderen Gangart verfaßt. Die Konzentration auf die S&M fällt hier weg, auch geht es nicht so sehr darum, die illustre Hochglanzwelt von Christian Grey zu zeigen - gleichwohl die Damen in Bangkok auch ständig der Überlegung fröhnen, wie sie den Tag, jeden Tag mit Annehmlichkeiten verbringen. Nach dem sehr expliziten Auftakt in "Die Schule der Lust" folgt dann in der zweiten Hälfte die theoretische Fundierung des "neuen Gesetzes", welches von Mario induziert wird in Emmanuelle. Diese Ideen passen gut in die 1970er, mit freier Liebe, Kommunen etc. Allerdings hat E.Arsan diese Bücher schon Ende der 1950er bzw. 1960 verfaßt. Der zweite Teil "Die Kinder der Liebe" gibt noch ordentlich drauf: da wird praktisch nichts mehr ausgelassen an Tabus - allerdings stets gewaltfrei, ohne Peitsche und Handschellen.
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