Besser ist, man fragt garnicht, was die Autorin, der Autor eines Buches damit sagen will. Besser ist, man nimmt es als eine schöne Erzählung in einer gut gewogenen Sprache (auch in der Übersetzung) hin. Man folgt dem guten Owen von seinen Anfängen als Kind, durch die prüden Fünfziger, bis es dann völlig überkocht. Das Ganze wirkt auch wie eine melancholische Rückschau, was besonders mit dem Vergleich ganz am Ende rauskommt. Das blaue Seidenpapier gegen das Licht gehalten, die Löcher, die glänzen wie Sterne: das sind die Frauen, die er gehabt hat (wörtlich: die sich von ihm f* ließen). Ein bißchen theatralisch, da muss sich Updike schon die Frage gefallen lassen, ob das wirklich alles ist, was vom Leben bleibt. (Vielleicht ist es so, das weiß man ja erst am Ende). Jedenfalls hat der Autor es wieder geschafft, einen sympathischen Protagonisten zu entwerfen, den man einfach nicht böse sein kann, trotz oder wegen seiner Verfehlungen.
John Updike: Landleben
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