Montag, 1. Januar 2018
Unaufgeregter Aufreger
Jetzt hat man irgendeine Vorstellung davon, wie ein Buch wohl klingen muss, in dem eine (heute vermutlich) ehemalige Prostituierte auspackt. Aber der Erzählstil in "Fucking Berlin" ist nüchtern und unaufgeregt, sodass man glauben möchte, das wäre wirklich ein Job wie jeder andere. Nicht einmal in die Szene beim "ersten Mal für Geld" hat die Autorin große Beschreibungen gelegt. So kommt man recht rasch weg von der Überlegung, wie das wohl für Frauen so sein muss und eine plätschernde Geschichte vor der Kulisse Berlins nimmt ihren Lauf, einen Ehemann und eine Affäre, das Studium und die kleineren und größeren Probleme abseits der konkreten Handlung beim Geschäft. Vielleicht sollte Sonia Jahre später ihre Sichtweise auf diese Dinge nochmal beschreiben, das wäre interessant.
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