Dass man den Fehler begeht, ist nicht die Frage, sondern höchstens noch die Auswirkung, die ist spannend. Und was ist falsch und richtig? Warum können wir Menschen die Finger nicht von Dingen lassen, wenn wir wissen, dass es uns Ungemach bereitet und vielleicht nur kurzfristig Glück? Vermutlich ist es das Denken, das ganz und gar von der Sache gefangen wird. Man kann sich vielleicht ablenken, aber kaum lässt man damit locker, ist er auch schon wieder da, der Gedanke. Zum Beispiel von Jara an Arie. Ihr Leben, das sich unter einer netten Decke zum Ende ihrer zwanziger hin eingerichtet hat, ist alles andere als gesetzt und bereit. Viel zu viel hat sie schon mitgebracht und unter der Decke versteckt. Und nicht dass jetzt jemand glaubt, die alten in der Geschichte wären sich im Reinen. Die Mehrecksgeschichte umfasst die Eltern von Jara, einen einstigen Verehrer ihrer Mutter, natürlich Jara selbst und auch Joni als Bezugspunkt mit unterschiedlicher Distanz. Aber Distanz. Spontan das durchgeplante Leben über Bord werfen, alles risikieren. Wägt man da ab? Sagt man, was habe ich schon auf der Aktivseite, was ist weg? Mit 20, 30, 40, 50? Oder ist der Gedanke so stark, dass es kein Gegengewicht gibt. Eine Frage des Tempraments oder doch der Kraft des Löwen der lockt. Anfangen damit ist die Krux:
"...das Nichtwissen, wie es ist, wenn man Feuer schluckt, denn jetzt, wo ich es wußte, verspürte ich einen schrecklich faden Geschmack, weil alles, was weniger war als das, mich nicht mehr begeistern würde"
Zeruya Shalev: Liebesleben
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