Ich bin gewiss kein Fan von Science Fiction (double feature). Von Zukunftsgeschichten noch weniger (außer sie heißen Back to the future). Aber ich bin ein Fan von Frank Schätzing. Also Limit, der 2009 erschienene 1300-Seiter. Der Roman spielt in so einer knappen Zukunft, dass wir sie schon fast eingeholt haben (nämlich 2025), aber von dem angekündigten Weltraumfahrstuhl ist nichts in Sicht. Julian Orley aus dem Roman, der natürlich niemand anderes als Richard Branson nachgeahmt sein kann, war da eben schon weiter, als sein "Ori". Zukunftsromane haben für mich immer die Schwierigkeit, dass die Spielregeln klar genug sind. Bei einem Gegenwartsroman oder einer Story, die in der Vergangenheit spielt, kennen wir die "Regeln", was geht, was geht nicht. Freilich, man kann ein bißchen "aufrunden", so wie es der gute Marc Elsberg macht. Aber Zukunft? Was können Computer in der Zukunft? Welche Gadgets gibt es? Welche Knarren? Vor allem realistisch anmutende Szenarien sind schwer zu schreiben. Aber Schätzing wäre nicht Schätzing, hätte er nicht umfangreich recherchiert und das Plausibelste dargestellt, was der Stand der Wissenschaft hergibt. Auch zu lernen gab es einiges, wie immer bei ihm. Was wissen wir schon über den Mond, außer das, was 1969 in einem Studio in Hollywood gedreht und dem Rest der Welt als Mondlandung an-ge-dreht wurde? Mit Schätzing wissen wir schon mehr, über die Mare, die verringerte Schwerkraft, die Oberflächenbeschaffenheit und Helium-3, das es wirklich gibt. Also akzeptieren wir die Regeln und glauben an den Mann im Mond.
Aha, ich hatte Euch eine Rechenaufgabe versprochen.
Auf Seite 379 stürzt die Figur des Grand Cherokee Wang 500 Meter in die Tiefe von der Achterbahn am Dach des World Financial Center Shanghai.
Auf Seite 889 wird die Figur des Pilots Peter Black am Mond 1000 Meter in die Tiefe des Cobra Heads am Vallis Schröteri.
So, falls also Ihr Familienname mit A-L beginnt: Berechne, wieviele Seite zwischen den beiden Ereigenissen im Buch liegen.
Falls der Familienname mit M-Z beginnt: Berechne die Aufprallgeschwindigkeit in m/s, wenn man davon ausgeht, dass die Erdbeschleunigung 9,81m/s^2 und die Anziehungskraft des Mondes eine Beschleunigung von 1,62m/s^2 hervorruft.
Lösung: (a) Zwischen Seite 889 und 379 liegen 509 Seiten (380 bis 378), weil "dazwischen"!
(b) Wir rechnen: v(t)=s'(t) und a(t)=v'(t) wobei v...Geschwindigkeit, s...Weg, a...Beschleunigung.
Da a(t) konstant ist, erhalten wir als unbestimmtes Integral für s(t)=a/2*t^2. Wir setzen 500m=9,81/2*t^2 und lösen nach t^2=500*2/9,81, ziehen die Wurzel aus 101,94 und erhalten t=14,28Sekunden (also die Flugzeit für Cherokee, wenn man den Luftwiderstand ignoriert). v(t)=a*t=9.81*14,28=140m/s, also 504km/h. Naja, da sollte man schon den Luftwiderstand einbeziehen. Egal, Peter Black hat keinen Luftwiderstand. Bei ihm gilt 1000m=1,62/2*t^2, und er fliegt 35,1 Sekunden. Er erreicht "nur" 56,9m/s, also 204km/h.
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